09.11.2025
Worte aus der Kirche zum 09.11.2025

Gartenfeuer und eine Schulstunde des Meisters Jesu.

Samstag Vormittag, Anfang November. Langsam bricht die matte Novembersonne aus dem Nebel hervor und schon beginnt sich ein feiner Lagerfeuerduft im ganzen Ort auszubreiten. Auch ich freue mich, wenn ich die Zeit dazu finde, ein kleines Gartenfeuerchen zu machen, um im Garten ein wenig aufzuräumen. In einer Zeit, in der man viel vor dem Computer sitzt oder sonst nur innerhalb von Gebäuden unterwegs ist, eine willkommene Abwechslung. Da kommt ein wenig das alte Pfadfinderkind in mir zum Vorschein.

Doch dann denke ich an die Menschen, die am Samstag Wohnungsputz machen und dabei ihre Wohnung durchlüften möchten. Doch ausgerechnet jetzt dringen dicke Rauchschwaden von Nachbars Garten in die Wohnung. Der Ärger ist vorprogrammiert. Und so sind unsere Samstage ein Beispiel für typisch menschliches Leben. Die einen denken so, die anderen wieder ganz anders und manchmal dreht sich der Wind und es gibt es wieder ganz andere Probleme und Themen. Ich kann mir vorstellen, dass Gott uns Menschen mit so viel verschiedenen Ansichten, Meinungen und Interessen geschaffen hat, dass wir üben und lernen können, was Jesus von Menschen, die ihm nachfolgen wünscht: „Und wie ihr wollt, dass euch die Leute tun sollen, so tut ihnen auch!.“ (Lukas 6,36) So kann schon ein kleines Gartenfeuerchen dazu führen, zu überlegen, was wohl der Nachbar über mein Feuerchen denkt. Man kann sich nochmals absprechen, vielleicht sogar gemeinsam etwas unternehmen, es gibt da sicher viele Möglichkeiten und eine Schulstunde des Meisters Jesu hat begonnen.