19.12.2021
Das Wort zum Sonntag dem 19.12.2021

Wort aus der Kirche  - Weihnachten

In einer Woche feiern wir Weihnachten. Ein Fest, das normalerweise die Menschen in Bewegung bringt. Das war schon beim ersten Weihnachten so. Kaiser Augustus hatte einen Steuerbefehl erlassen. Alle Bewohner des römischen Reiches mussten sich in Steuerlisten eintragen lassen. Dazu musste jeder in die Stadt seiner Vorfahren reisen. So entstand rund um das Mittelmeer eine Bewegung der Menschen. Auch Maria und Josef wurden davon erfaßt und so sind sie unterwegs von Galiläa aus der Stadt Nazaret in die Stadt Davids nach Betlehem. Und so kam es, dass Maria ihr Kind in einer Notunterkunft zur Welt gebracht hat. Dieses Kind brachte neue Bewegung in die Welt. Zuerst waren es Hirten, die sich auf das Geheiß eines Engels hin auf den Weg zu dem Kind machten. Das Lukasevangelium berichtet, dass sogar der Himmel in Bewegung geraten ist. Von einem großen himmlischen Heer auf den Feldern von Betlehem ist die Rede. Dann sind es gelehrte Männer aus fernen Ländern, die sich auf den Weg gemacht hatten und von einem Stern geleitet, ihr Ziel erreichen. Normalerweise bringt Weihnachten auch bei uns viele Menschen in Bewegung, etwa wenn viele von fernen Arbeitsorten in ihre Heimat fahren oder weit verstreute Familien sich wieder zusammenfinden. In diesem Jahr  aber wird es ähnlich wie im vergangenen Jahr durch Chorona und die damit verbundenen Einschränkungen etwas weniger äußere Bewegungen geben. Viele werden zu Hause bleiben und im engsten Familienkreis Weihnachten feiern. Vielleicht kann das aber eine Möglichkeit sein, sich innerlich zu bewegen. Etwa durch Aufbrechen aus eingeschliffenen Gewohnheiten, oder sich neu ausrichten nachdem, was Gott von einem erwartet. Aber auch die Gelegenheit zu nutzen, um etwas zur Ruhe zu kommen, sich Zeit zu nehmen für die Familie und für Gott. So können wir Weihnachten feiern ohne daß es unsere letzten Kräfte kostet und uns stärkt für die kommende Zeit.

Pfarrer Gambke, Tangermünde