05.10.2025
Worte aus der Kirche zum 05.10.2025

Sich reich beschenkt fühlen! Erntedank 2025

Kann das eigentlich jeder und jede von uns, sich reich beschenkt fühlen?

Und was braucht es dafür sich reich beschenkt zu fühlen?

Wohin sollte ich schauen, um Gefühle der Fülle und Dankbarkeit in mein Leben einzuladen?

Wahrscheinlich fühlt es sich für jeden von uns etwas anders an, wie und wann das Gefühl der Fülle und Dankbarkeit ausgelöst wird.

 

Was brauchen Sie, damit sich das Gefühl „reich beschenkt zu sein“ einstellt?

Bei den Ratgebern finde ich die Begriffe, wie Wertschätzung, Dankbarkeit, inneres Wohlbefinden, auf das positive im Leben zu schauen, der Glaube, die Erfahrung, da meint es einer/eine gut mit mir, dort kann ich vertrauen und dem kann ich mich anvertrauen, ich werde gesehen.

Die Menschen haben wohl zu allen Zeiten geübt auf das Gute zu schauen, geübt dankbar zu sein.

Denn im Kirchenjahr ist das Erntedankfest, das wir am Sonntag feiern, ein Zeichen dafür, wie wichtig den gläubigen Menschen der Dank zu allen Zeiten war und ist. Wie wichtig es ihnen ist, Gott zu danken.

Das dieser Dank zu einem inneren Prozess werden kann, ein Weg zu sich selbst, dass macht es nicht unbedingt leichter, aber dazu lade ich Sie ein.

Nach innen geht es vorbei an den Verletzungen und Wunden, die einem im Leben zugefügt wurden. Vorbei an kritischen Gedanken, alten Vorstellungen und Erfahrungen.

Vorbei an Unsicherheiten und Ängsten und doch kann sich der Weg lohnen.

 

Mich spricht die Dankbarkeit besonders an und einige Beispiele aus meinem Arbeitsleben möchte ich mit Ihnen teilen. Wo das Einüben der Dankbarkeit mich mit einem Gefühl des reich beschenkt worden seins, erfüllt hat.

Und das heißt für mich genauso auf das mit Dankbarkeit zu schauen, was nicht so gekommen ist, wie ich es mir erträumt hätte, wie auf das zu schauen, was Gutes in meinem Leben war und ist.

 

Es ist nicht so gekommen, dass die Kirche im Westen einen Aufbruch hatte, dass mehr Menschen zum Glauben gefunden haben, mein ganzes Berufsleben nicht, obwohl ich es mir so gewünscht habe. Der Aufbruch der Kirche im Osten zu DDR-Zeiten hat mich sehr beeindruckt, und so konnte ich nach der Grenzöffnung wirklich irgendwann im Osten arbeiten, wofür ich sehr dankbar bin.

In den über 30 Jahren musste ich immer damit zurechtkommen, dass wir weniger werden, dass wir Menschen nicht erreichen, dafür kann ich bis heute nicht dankbar sein.

Dankbar bin ich dafür geworden, dass ich gelernt habe, nicht alles können zu müssen.

 

Einiges von dem vielen Guten, das mein Berufsleben bereichert hat, das möchte ich ebenfalls benennen.

Da ist mein Glauben, für den ich sehr dankbar bin. Es gab immer wieder Menschen in meinem Leben die für mich Vorbilder im Glauben waren. Bei denen Wort und Tat zusammenkamen, die echt waren, authentisch. Die meinen Glauben haben wachsen lassen.

Dankbar bin ich für meine Kollegen/innen und Menschen, die am Glauben festhalten und Kraft und Stärke daraus ziehen. Es macht mir deutlich, wir sind gemeinsam auf einem Weg und das bedeutet für mich Fülle. Gerade in den Zeiten, wo wir in der Kirche weniger werden. Wo wir neue Wege finden müssen, den Menschen den Glauben näher zu bringen.

Dankbar bin ich dafür mit Kindern an den unterschiedlichsten Orten in Gemeinden, Schulen, bei Freizeiten und im Vorschulbereich arbeiten zu dürfen. Die Auseinandersetzung mit den biblischen Inhalten und die Fragen, was bedeutet das für die Kinder heute, wie können sie gestärkt und im Glauben wachsen, haben mich immer wieder mit meinem eigenen Glauben konfrontiert und mich prüfen lassen, wie es um meinen Glauben bestellt ist.

Und nun lade ich Sie herzlich ein sich etwas Zeit zu nehmen und mal bei sich selbst nachzuspüren, wofür Sie dankbar sind und werden können. Wo Sie reich beschenkt wurden.

 

Claudia Dennhof
Gemeindepädagogin Apenburg
Handy:01627824948
Claudia.dennhof@ekmd.de
Kreisreferentin für die Arbeit mit Kindern und Familien im Kirchenkreis