11.05.2025
Worte aus der Kirche zum 11.05.2025

Weißt du, wie lieb ich Dich habe? Diese Frage stellt ein kleiner Hase in einem bekannten Bilderbuch einem großen Hasen und dann breitet er seine Arme aus, hüpft so hoch er kann und denkt sich immer neue Sachen aus, um dem großen Hasen zu zeigen, wie lieb er ihn hat.

Er hüpft noch viel höher, breitet seine Arme viel weiter aus und findet noch viel erstaunlichere Vergleiche, die seine Liebe zu dem kleinen Hasen beschreiben. Wie schön für den kleinen Hasen, dass er in einer Weise geliebt wird, die sein Vorstellungsvermögen übersteigt.

Bis heute gibt es Menschen, denen es ein Herzensanliegen ist, Jesus zu zeigen, wie lieb sie ihn haben. Einer der ersten war Simon Petrus. Er beteuerte: „Herr, ich bin bereit, mit dir sogar ins Gefängnis und in den Tod zu gehen.« Das war ernst gemeint. Für Petrus war es undenkbar, dass er einknicken würde. Dafür war Jesus ihm zu wichtig. Schließlich hat er Jesus als den Sohn Gottes erkannt, und wusste, dass seine Freundschaft kostbarer ist als alles andere auf der Welt. Doch ausgerechnet, als es wirklich zur Sache ging - in der Nacht vor Jesu Kreuzigung - behauptete er dreimal, Jesus nicht zu kennen.

Später weinte er deshalb bitterlich. Können Sie sich in ihn hineinversetzen? Sicherlich fragte er sich, von sich selbst enttäuscht, wie es jetzt mit seiner Beziehung zu Jesus weitergeht. Kann Jesus einen Versager wie ihn überhaupt gebrauchen? Doch gerade jetzt, wo Petrus feststellt, dass er weit hinter dem zurückbleibt, was er sein will; gerade jetzt, wo er gescheitert am Tiefpunkt seines Lebens angelangt ist, erfährt er, dass Jesu Liebe zu ihm noch viel größer ist, als er jemals gedacht hat. Petrus muss Jesus nicht erst beweisen, dass er vertrauenswürdig ist – Ausgerechnet in dieser Situation vertraut ihm Jesus sein Kostbarstes an. „Hast du mich lieb?“ ist das einzige, was Jesus von Petrus wissen möchte. - Als Petrus das bejaht, beauftragt Jesus ihn damit, sich um all die Menschen zu kümmern, die Jesus vertrauen.

Vielleicht sind auch Sie enttäuscht von sich selbst. Dann lassen Sie sich von Jesus fragen: „Weißt du, wie lieb ich dich habe?“ Sie werden überrascht sein.

Susanne Gätzschmann, Gemeindepädagogin in Oebisfelde