Jul 13, 2025
Worte aus der Kirche zum 13.07.2025

Heinrich und Kunigunde – Wir befinden uns mitten in der sommerlichen Urlaubszeit. Beliebte Ziele von sommerlichen Ausflügen sind bekanntlich alte Kirchen.

Vielleicht war der eine oder andere unter Ihnen ja auch schon im schönen Bamberger Dom. Das ist ein imposanter Bau aus dem 13. Jahrhundert, der wie eine Burg von vier Türmen umstanden wird und zahlreiche berühmte Kunstwerke beherbergt.

Von diesem Dom gibt es tatsächlich in unzähligen Kirchen bildliche Darstellungen. Allerdings fällt dies meist gar nicht auf, denn diese Darstellungen sind lediglich Beiwerk. Es handelt sich um Kirchenmodelle, die bestimmte Heiligenfiguren als Attribut in der Hand halten. Bei den weiblichen dieser Heiligen wird Kaiserin Kunigunde damit charakterisiert. Die männlichen stellen oft Heinrich II. dar (hier gibt es auch andere Heilige mit einem solchen Attribut). Kunigunde und ihr Ehemann, Kaiser Heinrich II., waren nämlich Stifter des Bamberger Doms. In Groß Gischau gibt es einen Altar, der eine solche Kunigunde zeigt. In anderen Orten wie Hilmsen, Poppau oder Ristedt kann man dies ebenfalls vermuten.

Das heilige Ehepaar hat nun morgen seinen Erinnerungstag, denn am 13. Juli vor genau tausend und einem Jahr, also 1024, verstarb Heinrich – und wurde anschließend im Bamberger Dom beigesetzt.

Lange her, könnte man denken. Aber trotzdem wird bis heute an beide erinnert. Das sie heiliggesprochen wurden ist für ein Herrscherpaar durchaus außergewöhnlich. Gründe dafür gab es mehrere. Neben der Stiftung des Bamberger Bischofssitzes mit der zugehörigen Kirche, war es z.B. die Kinderlosigkeit des Paares. Vor allem aber wurde ihnen ihre Frömmigkeit angerechnet. Beide bemühten sich nach besten Kräften ein christliches Leben zu führen. Nun führt ein solches Streben längst nicht bei jedem zur Heiligsprechung, aber es kann doch durchaus als Vorbild gelten. Denn praktisch alle mittelalterlichen Kirchen wurden ja durch Mittel irgendwelcher Stifter erbaut und ausgestattet.

Auf diese Weise können auch wir heute noch im Urlaub den Zeugnissen einer tiefen Frömmigkeit begegnen und uns dadurch vielleicht ja auch selbst dazu inspirieren lassen, unser Leben christlich zu gestalten.

 

Pfarrer Dr. Matthias Friske
St. Katharinen Salzwedel und Ksp. Kuhfelde