Worte aus der Kirche

Liebe Leserinnen und liebe Leser, im Sommer war es endlich so weit: 8 Tage lang, um Dänemark mit dem Fahrrad zu entdecken.

Mit dabei meine Schwester und ihr Plan, wo es lang geht und was es neben dem Fahrradfahren noch Spannendes auf der Strecke zu erleben gibt. Und so ging es los auf den Ostseeradweg N8 entlang an idyllischen Dörfern und immer wieder ein atemberaubender Blick auf das Meer. Zeit, um abzuschalten, den Gedanken freien Lauf zu lassen und zu bemerken, dass es Parallelen gibt zwischen Radfahren und dem Glauben. Hinter mir lag eine anstrengende Strecke: Da gibt es das mühsame Strampeln im kleinen Gang den Berg hinauf, bis ich dann doch absteigen musste, und oben ganz außer Atem ankam. Aber ich hatte es geschafft – auch dank der Motorunterstützung, die meine Kraft verdoppelt. So ist es auch mit Gottes Segen. Zu unserer kleinen menschlichen Kraft schenkt Gott seine große göttliche Kraft. Etwa so, wie wenn ich mich auf das eBike setze und mit meiner begrenzten Kraft auf einmal doch viel weiterkomme.

Und dann ging es den Berg hinunter: Immer wieder abbremsen bis die Bremsbeläge anfangen zu riechen und es doch sicherer ist, abzusteigen.

Mit Gottes Kraft verhält sich dabei allerdings anders. Ich kann sie nicht berechnen. Bei meinem eBike kann ich einstellen, wie stark die Schubkraft ist. Bei Gott nicht, das entscheidet er selbst. Ja, manchmal scheint er mich sogar auszubremsen. Da gelingen Dinge nicht und es gibt ungeplante Umwege. Im Nachhinein stelle ich aber oft fest, dass Gott schon wusste, warum es so kommen sollte. So wie mein eBike mich beim Bergabfahren ausbremst, so bremst Gott mich auch manchmal, wenn ich zu schnell oder in die falsche Richtung unterwegs bin.

Trotz der anstrengenden Strecke bin ich glücklich ans Ziel angekommen und ein dänisches Softeis mit Lakritz wartete als Belohnung. Dazu dass Wissen: Egal ob ich mit Rückenwind oder Gegenwind durchs Leben fahre: Gott ist immer mit dabei.  

Ihre Steffi Hohmann
(ordinierte Gemeindepädagogin, KK Stendal)