25.05.2025
Worte aus der Kirche zum 25.05.2025

Was halten Sie vom Beten – Eine kurze Frage: Was halten Sie vom Beten? Ach so, Sie haben davon gehört, können es aber nicht!

Das hätte ich mir denken sollen, sicher. Das ist auch kompliziert, diese Frage. Na ja. Wo und wie kann ich anfangen, etwas vom Beten zu erzählen. Hier in der Altmark gibt es jede Menge Kirchen. In jeden Ort mindestens eine. Das sind Häuser, gebaut für Menschen und ihre Gebete. Gottesdienst wird in einigen von ihnen immer noch gefeiert. Ganz ehrlich gesagt: Mehr Leben ist in den Kindergärten unserer Orte. Davon gibt es zum Glück noch einige. Einer hier in Gardelegen gehört zu unserer Evangelischen Kirchengemeinde. Wir sind der Träger und ich bin somit dafür zuständig. Das ist schön und macht auch Spaß. Denn so komme ich regelmäßig zu den Kindern und ihren Erzieherinnen.  Ich bin dann auch mit vorgesehen, ein Gebet oder ein Segenswort zu sprechen. Vom Pfarrer wird zu Recht erwartet, dass er mit der Bibel unterm Arm oder der Gitarre in der Hand kommt und etwas zum Besten gibt. Der Spannungsbogen der Kinder ist nicht über Gebühr zu strapazieren. Also muss ich mich kurz und prägnant, spannend und ansprechend fassen. Was nicht fehlen sollte ist ein Gebet. Es ist gar nicht so schwer die Kinder dazu zu bewegen. Sie wissen: zum Beten falten wir die Hände und werden still. Manchmal ist das leichter gesagt als getan. Dennoch klappt es immer wieder. Und dann stellt sich die Frage: Was kommt nun?
Tja, was ist ein Gebet? Für mich heißt das zuallererst still zu werden. Die Hände sind ruhig. Ich lege die Finger ineinander, falte die Hände. Ich mache nichts. Das ist eine erste Einsicht. Durch die Stille kann danach ein Hören kommen. Ich lauschen. Ich stelle mich um auf Empfang. Aus diesen ersten beiden Schritten – und wirklich in dieser Reihenfolge -  kann dann weiter ein Sprechen erwachsen. Zuallererst danke ich! Für das, was mich freut. Wo ich beschenkt wurde. Was mich glücklich sein lässt! Danach kann ich dann auch bitten. Mir kommt eine Bitte in den Sinn, ein kurzer Gedanke oder eine Idee. Vielleicht sogar ein Wunsch. Ziemlich aufwändig, sagen Sie jetzt vielleicht. Nichts für „normale“ Menschen. Ich habe gute Erfahrungen damit gemacht. In Kirchengebäuden, mit und bei den Kindern. Aus meinem Runterfahren erwachsen Hören und Danken. Und: Ja sicher, das alles hat mit Gott zu tun! Ach so: Am kommenden Sonntag – der heißt übrigens Betet! – feiern wir im Kindergarten „Arche Noah“ einen Familiengottesdienst! Wir sehen uns?!

Bleiben Sie behütet und stabil

Ihr Tobias Krüger.