30.10.2025
Worte aus der Kirche" zum 31.10.25
„Spieglein, Spieglein an der Wand, wer ist die schönste im ganzen Land?“, diesen Satz aus einem bekannten Märchen kennen wohl die meisten von uns. Für mich verbirgt sich dahinter die Frage nach Anerkennung und aktuellen Schönheitsidealen. Doch wer legt eigentlich fest, wer schön ist und wer nicht? Woran misst man Schönheit? Und kommt nicht wahre Schönheit von innen?
In diesem Jahr begleitet uns dieser Satz bei der Church-Night am Reformationstag, einen Abend mit Jugendgottesdienst und Workshops für Jugendliche und Konfirmanden. Doch wir wollen, an-ders als im Märchen, keinen Schönheitswettbewerb machen und die (oder den) Schönste(n) des Abends küren. Vielmehr wollen wir die Jugendlichen bestärken, dass jeder einzelne wunderschön ist. Wir wollen die Jugendlichen ermutigen, ihre eigene Schönheit zu erkennen und wir wollen dem Danken, der für all die Schönheit verantwortlich ist: Gott!
„Ich bin wunderbar gemacht, wunderbar sind deine Werke. Und dafür danke ich dir von ganzem Herzen!“ (nach Psalm 139,14), ist der zentrale Vers, der uns bei der Church-Night begleiten wird. Gott, der Schöpfer allen Lebens, hat uns nach seinem Ebenbild geschaffen, jeden so individuell wie wir Menschen eben sind: mit allen (Lach-)falten, mit jedem vermeintlichen Gramm zu viel, mit (oder eben ohne) Sixpack am Bauch, mit Kurven oder ohne, mit unserem (lauten) lachen, mit allen Emotionen… Dafür können und sollen wir Gott danken, auch wenn uns das manchmal ganz schön schwer fällt.
Denn wie wir Menschen eben sind, sehen wir häufiger das, was uns an uns stört und vermeintlich „unschön“ macht. Wir vergleichen uns, streben nach irgendwelchen (Sozialen) Schönheitsidea-len. Wir sehen nur den Makel. Wir sehen nur das, was man an sich verändern müsste. Aber wann beginnen wir endlich, uns nicht mehr zu vergleichen oder uns selbst abzuwerten?
Du bist von Gott wunderbar gemacht, so wie du bist. Du bist ein Meisterwerk Gottes! Wir dürfen das Glauben und unser Leben danach ausrichten, frei und ohne ständiges vergleichen und stre-ben nach etwas, das nicht zu uns passt. Ohne ständiges an uns rummäkeln.
Probieren Sie mal folgendes aus: Stellen Sie sich vor den Spiegel und betrachten sich. Achten Sie nicht auf das, was sie sonst an sich stört, sondern achten Sie auf das, was Sie an sich gut finden. Sagen Sie laut, was ihnen heute an sich gefällt. Und das ist nicht nur auf das körperliche sondern unbedingt auch auf Charaktereigenschaften bezogen. Machen Sie das 5 min lang und Sie werden merken: Sie gehen anders, positiver durch den Tag.
Und ganz wichtig: nicht vergessen, du bist wunderbar!
Doreen Maier, Gemeindepädagogin Fleetmark-Kalbe